Adventruhe
Ich war das Hetzen und Hasten,
Von schön zu noch schöner,
gestolpert über das nie und nimmer rasten.
Nun bin ich still,
Ich bin der Raum dazwischen,
Ich bin – das noch nicht und nicht mehr – das ich will.
Ich bin das Glitzern im Reif,
Die Wärme der Flammen,
Das Glühen im Sternenschweif.
Ich bin der Trubel und Jubel sinkender Flocken,
das güldene Innehalten
und ewiges Frohlocken.
Ich bin die alles enthaltende Leere,
Die Pause vor dem Einatmen,
Ich bin .
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Ich bin jetzt stolz und großteils sehr zufrieden mit mir und meinem Leben und ich spüre wieder richtiges Glück. Was für ein Segen, was für eine Freude!
Das letzte Jahr hieß es für mich hier in meiner neuen Heimat in Graz anzukommen. Was gar nicht so leicht war, denn zunächst bin ich wegen Beziehung und Job noch alle zwei Wochen für mehrere Tage nach Wien gependelt.
Die vielen Ortswechsel, emotionale Altlasten, neues Glück und die Vermischung von altem und neuem Lebensort forderten ihren Tribut und ich war über 6 Monate mit wiederkehrenden schlaflosen Nächten konfrontiert. So hatte ich mir den Neubeginn nicht vorgestellt. Zum Glück hatte ich parallel viele schöne Erfahrungen, wundervolle Natur um mich und einen liebevollen Partner, die mir in dieser Zeit trotzdem Kraft gaben.
Erst ab Juni konnte ich ganz hier, in Graz, sein und im Juli kam dann schon der Einzug meines Partners. Eine große Umstellung von Fernbeziehung auf fast 24/7 Zusammensein. Ich war im Homeoffice, mein Partner auf Arbeitssuche.
Der Sommer war generell sehr bewegt. LaStrada Graz, ein Clownworkshop, Feuerzeremonien, ich steckte oft bis zu den Ellenbögen in der Gartenerde und zusätzlich gab es viele Besucher bei uns im Babajihaus. An Ruhe war meist nicht zu denken.
Im September stellte ich mich quer. Ich wollte nur noch Badeausflüge machen und so selten als möglich nach Wien. Es war als wenn man jemanden, der gerade einen Marathon gelaufen war, fragen würde ob sie nicht Lust hätte auf eine Gipfelwanderung. Neeeeein hat sie nicht. Ich wollte hier sein, mit dem was jetzt da war, dran war. Wollte Klarheit für offene berufliche und persönliche Fragen finden. Das tat ich dann auch. Ruhe kehrte ein. Wichtiges das nebenbei herrennen musste kam nun ins Zentrum.
Ich fand gemeinsamen und getrennten Raum in der Beziehung und unserer Wohnung. Ich hatte jetzt genug Zeit meine Selbständigkeit aufzubauen und mich auf meinen Diplomabschluss als Mal-und Gestaltungstherapeutin zu konzentrieren und dann auch final zu feiern!
Eine reiche Zeit, durchsetzt von Momenten des leisen lauten Staunens.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit mit schönen Momenten im familiären Rahmen oder kuschlig allein zuhause! Elena
