Als Arnisa mir ihren fast fertigen Text für Türchen 18 zum ersten Mal zeigte, war ich doch ziemlich überrascht. Ich hatte das Gefühl, dass ich vom Spirit her meinen eigenen Text, welchen ich für Türchen 24 vorbereitete, vor mir habe, nur aus einer anderen Perspektive heraus geschrieben.
Zuerst dachte ich: Mist, aber kurz danach: Cool! Anscheinend hat uns beide dieses Thema nachhaltig verändert und uns als Mensch wachsen lassen. Und es ist uns so wichtig, dass wir uns dafür in diesem Medium so offen zeigen wollen, um andere zu ermutigen, sich auch auf diesen wunderbaren Weg der Selbsterfahrung zu begeben.
Somit sind Türchen 18 und Türchen 24 zwei für sich eigenständige Texte, welche dieselben Erfahrungen aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählen.
Perspektive 1:
Die Entdeckung meines Körpers
Jeder Körper auf dieser Welt erzählt seine eigene Geschichte. Eine eigene Biographie, über die wir alle mit Sicherheit ein dickes Buch schreiben könnten. Ich habe mich sehr lange für meinen Körper geschämt und hätte gern ein paar Kilos und Fettröllchen weniger gehabt. Mit den Jahren und dem Älterwerden ist mein Po breiter und weicher geworden, mein Brüste sind nicht mehr die einer 20-Jährigen und der ständige Gedanke an die Schenkelpolster und an Cellulite haben meine Selbstzweifel immer größer gemacht. Ich war mittlerweile meilenweit davon entfernt, meinen Körper zu lieben.
Ich glaube, viele meiner Selbstzweifel und Unsicherheiten über meinen Körper und Sexualität sind stark beeinflusst von meiner Herkunft, Familie und Kultur. Als Jugendliche und Teenager war Sexualität und die Entdeckung meines Körpers für mich kein Thema. Mein Körper war kein Tempel, sondern eine funktionierende Hülle. Sex war Teil des Beziehungsdeals, diente dem Mann, fernab meiner Lust. Und so war ich eine junge Mitte-20-Jährige, die zwar genug sexuelle Erfahrungen hatte, aber sich und ihren eigenen Körper nicht wirklich kannte. Danach kamst du, ja du weiß wer du bist. Eine Zeit lang habe ich mit dir auch so weiter gemacht, ich war selbst in so eine Rolle geschlüpft, weil ich es auch nicht anderes kannte.
Dann haben wir angefangen unsere Bedürfnisse zu kommunizieren. Der Anfang war nicht einfach, denn man glaubt oft, die eigenen Wünsche sind abnormal und ist daher versucht, sie zu verschweigen. Aber wir haben uns getraut, haben uns offen ausgetauscht, Tabuthemen angesprochen und unangenehme Fragen gestellt. Mein Mut wurde mit tiefen Gesprächen belohnt, die mich wohler in meinem Körper haben fühlen lassen. Dieser Respekt und die Liebe, die Akzeptanz ohne Verurteilung oder Angriff hat uns neugierig gemacht und unseren Körper besser kennen lernen lassen. Durch die Yoni Massage bin ich in einem anderer Welt gekommen, zum ersten Mal habe ich mich in meinem Körper wohl gefühlt, ich habe mich selbstsicherer und dadurch auch sinnlicher gefühlt.
Wir haben angefangen neue Entdeckungen zu machen, unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu verwirklichen, und da habe ich gemerkt, vielleicht habe ich nicht den perfekten Körper, aber viele Menschen haben mich als attraktiv bezeichnet. Wie kann es sein? Sexy sein, das kann ich, wenn ich das will. Sinnlich sein, da habe ich länger gebraucht, mich fallen zu lassen und meinem Körper wahrzunehmen. Ich habe gelernt auch wild zu sein und etwas außerhalb der Sicherheits- und Kontrollzone zu probieren. Man braucht Mut, um loszulassen, aber dadurch habe ich eine neue und tiefere Verbindung zu mein Körper und mir selbst.
Ich bin eins mit mir und meinem Körper. Ich lebe meine Bedürfnisse, weil ich mir mit meinem Partner die Zeit genommen habe, sie zu erkennen. Ich habe gelernt, meine Wünsche zu äußern und sie unabhängig von den Meinungen und Ansichten irgendwelcher Anderer zu machen. Ich lebe gerade in einem unglaublichen schönen Umfeld mit mir und meinem Körper. Meine sexuelles bzw. körperliches Selbstbewusstsein sorgt dafür, dass ich auch nach außen für andere Menschen strahle. Diese Sichtbarkeit macht attraktiv.
Ich liebe meinen Körper.
Das ist der Satz, für den ich jahrzehntelang gekämpft habe. Das er sich in meinem weiblichen Bewusstsein verankert und ich lerne mein Leben täglich danach auszurichten.
Es ist heilsam den Körper anzunehmen, genauso, wie er gerade ist. Einzigartig und wunderschön. Auch mit ein paar Kilos zu viel, einem weichen Bauch, Cellulite auf den Oberschenkeln und allen anderen Mängeln, die man wahrscheinlich nur selbst an sich entdeckt. Es ist so heilsam und befreiend einfach Ja zu sich selbst zu sagen und die weibliche Urkraft aus dem Innersten zu holen, anstatt sie auf das Äußere zu reduzieren. Denn dich schön zu fühlen, ist letztlich ein innerer Zustand des Wohlbefindens, des Verankertsein in deinem Körper, des dich Spürens in der Kraft deiner Mitte.
Denn in einer Welt, in der Frau nach scheinbar perfekten Maßstäben, Größen und Formen aussehen muss, ist es nicht leicht, die nicht perfekte Natürlichkeit des eigenen Körpers zu lieben und seine Zyklen und Rhythmen anzunehmen. Jetzt tue ich Dinge, die ich liebe und das macht mich glücklich. Wie wild es dabei zugeht, tja, wer weißt das schon?! 😉
Der Blick eines Mannes…ich liebe eine wundervolle Frau… seit vielen Jahren……ich liebe eine wundervolle Frau…ihr Körper hat sich verändert über die Jahre….ich liebe eine wundervolle Frau…ihr erotisches Selbstbewusstsein ist gewachsen über die Jahre…ich liebe eine wundervolle Frau…ihre Seele war tief verwundet…ich liebe eine wundervolle Frau…sie ist wild und sinnlich wie sie ist…ich liebe eine wundervolle Frau…es war ein langer Weg zur Vermittlung von Bedürfnissen…ich liebe eine wundervolle Frau…als sie sich selbst annahm war sie so richtig…sexy…ich liebe eine wundervolle Frau…im Flow sein lässt sie strahlen…ich liebe eine wundervolle Frau…sie ist aus der Norm…Gott sei dank…ich liebe eine wundervolle Frau…
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