T(w)ogetherness
Vielleicht ist es eine berufsbedingte Wahrnehmungsauffälligkeit oder einfach eine meiner Eigenheiten: Jedenfalls gefallen mir Zahlenfolgen, die in ausgeschriebener Form einen gewissen visuellen Reiz verspüren lassen. So hat mich das heutige Datum zu einer kleinen numerologischen Meditation inspiriert.

In der obigen Anordnung des heutigen Datums steht die Zahl 2 wie ein fester Stamm eines alten Baumes, der schon fast alle Äste verloren hat. Die 2 hält dennoch alles zusammen, sie verbindet verloren dastehende, einzelne 1en. In der momentanen Krisenzeit gibt es viele Dinge, die Menschen entzweien können. Bislang latent vorhandene, aber nie offen ausgetragene Konflikte werden entfacht und eskalieren. In einer Zeit solcher Anspannung finde ich es wichtig mehr auf Gemeinsames zu achten (in der Beziehung, in Freundschaften, beruflichen Zielen, …). Das ist oft schwierig, gibt aber langfristig mehr Halt und Sicherheit als die Durchsetzung des Egos.
Eine weitere Betrachtungsweise von “12. 12. 21” ist jene des Vorwärtskommens, verstanden hier als Weiterzählen. Zweimal geht es vorwärts (zweimal folgt auf eine 1 eine 2), es gibt allerdings auch eine Rückwärtsbewegung (auf eine 2 folgt eine 1). Das weckt das altbekannte Bild des “zwei Schritte Vorwärtsgehens, einen Zurückgehen” als Beispiel für ein nicht immer streng monotones, aber schlussendlich doch realisiertes Vorwärtskommen in der menschlichen Entwicklung.
Für die verbleibende zweite Hälfte der Adventzeit wünsche ich uns allen trotz Krise und Lockdown-Isolation, dass wir Formen des Gemeinsamen (wieder) finden und Gemeinschaft leben können.