Türchen 1 (von Marcel)

Du weißt, es ist dein letzter Abend, es ist die Nacht ohne morgen. Du hast das Glück lange gelebt zu haben und ohne Schmerzen gehen zu dürfen. Es war ein gutes Leben. Du bist im vertrauter Umgebung, es ist ruhig, du bist alleine. Alles ist geregelt. Du blickst zurück auf dein Leben, auf die Erfolge und Misserfolge. Auf die vertanen und genützten Chancen, die ergriffenen und nicht ergriffenen Gelegenheiten. Auf deine Beziehungen, die du nun, so wie sie sind, loslassen musst. Du stehst ganz am Ende und blickst zurück. Das war es also, dein Leben. Nichts wegzunehmen, nichts hinzuzufügen. Vielleicht hast du dein Leben noch nie so sehr gespürt wie jetzt. Alle Schleier sind gefallen, du stehst vor den letzten Wahrheiten und spürst schon wie sie beginnen dich zu berühren. Gefühle wallen auf und verebben wieder, es gibt nur diesen Moment und das macht ihn fast unaushaltbar intensiv. Jetzt verstehst du.

Folgender Abschiedsbrief war eine Übung im Zuge eines Selbsterfahrungsseminars zum Thema Abschied. Ich möchte ihn in überarbeiteter Fassung hier mit euch teilen. Außerdem möchte ich euch dazu einladen, euch auch auf diese Reise zu begeben. Es ist schmerzhaft und sehr traurig, aber auch sehr heilsam und augenöffnend.

Abschied

Das war es also, es ist vorbei.

Was morgen ist, ich weiß es nicht.

Aber was ich weiß, ist, dass das Leben und ich eine ganz wunderbare Zeit zusammen hatten.
Was haben wir nicht alles gemeinsam durchgemacht, welchen Schmerz habe ich durchlebt, aber auch welche Freude gefühlt. Ach was habe ich es geliebt zu leben. Ich kann dich wirklich nur ganz ganz schwer aufgeben, am liebsten würde ich dich festhalten und nie loslassen. Nur noch eine Woche, einen Tag, zumindest eine Stunde! Aber ich weiß, das geht nicht. Ich weiß, ich muss und vielleicht auch ich „darf“ loslassen und es ist okay.

Ich denke, ich habe alles aus dem Leben herausgeholt, was herauszuholen war. Ich habe nicht alles gemacht, was ich mir erträumt oder vorgenommen habe und ich habe nicht alles gesehen, was ich sehen wollte, aber wäre es jemals genug oder alles gewesen? Jedoch habe ich alles gegeben, was ich geben konnte. Mehr kann ich nicht verlangen.

Ich bereue nichts.

Was nicht heißt, dass ich keine Fehler gemacht habe, ich habe unzählige gemacht und wenn ich manche von euch damit verletzt habe, so tut es mir unendlich leid. Bitte verzeiht mir meine Unzulänglichkeiten, aber ich wusste es in diesen Momenten nicht besser. Ich bin auch nur ein kleiner, unwissender, schwacher und fehlbarer Mensch in der Unendlichkeit. Wahrscheinlich ist das auch das einzige, was ich überhaupt im Leben gelernt habe. Deshalb möchte ich euch aus diesem Moment heraus folgendes mitgeben:

Es ist nicht wichtig! Seid einfach freundlich und liebevoll zu euch selbst und zueinander.

Nun gehe ich also. Was werde ich unsere Welt vermissen. Die Farben, die Wälder, die Flüsse, Berge, Meere, Wüsten … einfach alles. Die Erde ist so atemberaubend schön. Und auch wenn ich es zu oft nicht sehen konnte, so bin ich selten aus dem Staunen herausgekommen.

Am meisten aber werde ich die Menschen vermissen. Natürlich insbesondere meine Herzensmenschen, aber eigentlich alle, selbst die, welchen ich nie begegnen durfte. Unsere Begegnungen, unser gemeinsames Lachen, unser gemeinsamer Spaß, das Tanzen, das Essen und soooo vieles mehr, einfach die Freude am Beisammensein. Ich habe jeden Moment mit euch genossen.

Ich nenne das alles zusammenfassend Kontakt, dieser macht(e) für mich das Leben an sich aus.

Und auch wenn ich im Tod das Gefühl des Vermissens vielleicht gar nicht mehr spüre, so macht es mich in diesem Moment doch unendlich traurig, euch nie mehr zu sehen, zu hören, zu spüren, zu riechen und zu schmecken. Es war unglaublich, diese Reise „Leben“ mit euch. Mir kommen die Tränen, wenn ich daran denke, nicht mehr Teil davon zu sein. Zumindest nicht mehr als Marcel. Es wird mir fehlen Mensch zu sein, mit all unseren Eindrücken.

Liebe Enkel, Kinder, Familie, Freunde und Wegbeleiter:innen, ihr seid einfach grandios und fantastisch, genauso wie ihr seid. Ihr habt mir so viel geschenkt, ich kann das gar nicht in Worte fassen. Ich kann nur nochmal Danke sagen. Ihr habt mich zum Menschen gemacht. Ich hoffe, ich konnte euch auch etwas zurückgeben. Das ist es, wofür ich gelebt habe, für das Gemeinsame, für die Liebe.

Ich habe Angst und gehe nicht ohne Wehmut. Es tut unbeschreiblich weh, aber ich habe den Mut weiterzugehen und es geht mir gut. Und ein bisschen gespannt bin ich auch, was denn nun folgt.

Also mach es gut liebe Welt und ihre Menschen. Lasst es euch gut gehen und passt gut aufeinander auf! Behandelt euch selber und gegenseitig liebevoll. Genießt die Zeit, wirklich jeden Moment, sie geht rasend schnell vorbei.

Am liebsten würde ich einfach ewig weiterschreiben, weil das bedeuten würde, ich bin noch da, aber hier ist jetzt das Ende.

Die Zitrone ist ausgepresst.

Der Funke ist erloschen.

Der Kontakt ist abgebrochen.

In unendlicher Liebe und voller Dankbarkeit
früher bekannt als Serhan Marcel Bilgili, jetzt ohne Ego, aber weiterhin Teil von allem.
Eins ist alles und alles ist eins.

26.10. Nationalfeiertag

Geboren in Deutschland, Eltern aus der Türkei, Großeltern aus Polen und Russland. Christ, Muslim und Jude.

Heimat und Identifikation sind Begriffe, die für mich vielleicht was anderes bedeuten, als für viele andere Menschen. Lange (und heute noch) bin ich zwischen den Stühlen gesessen und habe mich nirgendwo völlig zugehörig gefühlt, aber ich habe meinen Weg langsam gefunden:

Ich muss nichts, darf aber vieles sein. Die Schablone passt bei mir nicht und wird nie passen.

Ich bin das weltoffene Deutschland, welches, wie kaum ein anderes Land, so ehrlich seine Geschichte aufgearbeitet hat und mich so viele Werte gelehrt hat, die mein Ich ausmachen. Ich bin die wunderschöne Türkei mit ihren Menschen, die einem so viel Lebensfreude und Geselligkeit beibringen. Und das traumhafte Essen! Ich bin der Einfluss der anderen Kulturen unserer Familie, der immer latent spürbar und wichtig für mich war. Und dank meiner Frau bin ich auch Albanien, welches “Dolce Vita” sogar besser als die ItalienerInnen lebt.

Nun lebe ich seit knapp 15 Jahren in Wien bzw. Österreich. Meine neue Heimat. Mit Österreich zu identifizieren war schon immer schwerer als mit Wien, weil Österreich mich mehr abgelehnt und Wien herzlich willkommen geheißen hat. Aber es gibt wenige Länder, welche einem mehr das Gefühl der Freiheit geben als Österreich. Hier darf man einfach sein. Die Schönheit steht außer Frage, aber ich habe mittlerweile auch so viele großartige österreichische FreundInnen, welche das Land nur von seiner/ihrer besten Seite repräsentieren. Ich möchte euch und wofür ihr steht, nicht mehr missen. Und so habe ich auch Österreich langsam lieben gelernt und ich denke, wir kommen immer besser klar.

Meine Vergangenheit wird für immer in meinen Herzen bleiben, weil alle diese Einflüsse mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Und Österreich gehört nun dazu. Ich bin ein Teil von Österreich und somit werden wir uns auch in Zukunft gegenseitig prägen und hoffentlich viel schenken. Ich bin dankbar, dass das Schicksal oder der Zufall, entscheidet selbst, mich hier her geführt hat und liebe es, hier zu leben.

Einen frohen Nationalfeiertag an alle Menschen, die hier leben und die das Land zu dem machen, was es ist.

Türchen 3 (von Thomas)

Ein Plädoyer für Klimaerwärmung!

Die Eindrücke der beginnenden Adventzeit, insbesondere in den Einkaufsstraßen und Shopping-Malls zeigen für mich wieder einmal, dass die „stillste Zeit im Jahr“ durch hektisches Herumlaufen, versehentliches Rempeln und audiovisueller Reizüberflutung gekennzeichnet sind. Keine Spur von Ruhe und Innehalten. Dies sind jedoch jene Dinge, die ich im Advent am meisten suche, aber am ehesten vermisse.

In diesem immer hektischer anmutenden Treiben gehen auch Menschen am Rande der Gesellschaft, die am Straßenrand um ein paar Euros betteln oder den “Augustin” verkaufen, buchstäblich unter. Blickfang sind nur mehr grelle Reklamen und ein Wildwuchs an Weihnachtsbeleuchtung. All diese Dinge drücken, so finde ich, eine gewisse Rohheit, eine Art sozialer Kälte im alltäglichen Leben aus.

Andererseits habe ich unlängst außerhalb von Wien, mitten in der Natur, zwar einiges an meteorologischer Kälte abbekommen, aber gleichzeitig waren die kurzen Begegnungen der Wandernden von einem herzlichen „Griaß di“ inklusive Lächeln begleitet. Das war für mich ein krasser Kontrast zum vorigen Einkaufssamstag.

Was meine ich nun mit der im Titel erwähnten “Klimaerwärmung”? Das sich zu Ende neigende Jahr 2019 wird als eines der heißesten seit Beginn weltweiter Temperatur-Aufzeichnungen eingehen. 2019 wird auch als ein Jahr wiederauflammender bzw. bestehender Konflikte in Erinnerung bleiben. Das bedeutet einerseits werden die Temperaturen weltweit im Schnitt immer wärmer, in unserer Gesellschaft besteht jedoch oft soziale Kälte.

Im Sinne des Energieerhaltungssatzes wäre es doch super ein oder zwei Grad Celsius aus der Atmosphäre entnehmen zu können und diese Energie in den Aufbau und Erhalt von Solidarität in unserer Gesellschaft zu investieren um so eine Erwärmung des gesellschaftlichen Klimas zu gewährleisten :-).

Türchen 1 (von Marcel)

Beinahe ein Jahr ist vergangen seit meiner verzweifelten Abrechnung am 24.12.2018. Dieser Tag war der Höhepunkt eines Gefühls, das schon länger in mir vorhanden war und sich langsam verstärkt hat. Ein Gefühl, welches ich in dieser Form in meinem Leben zuvor noch nicht hatte oder besser gesagt, nicht wahrhaben wollte. Das Gefühl nicht mehr zu können, die Kontrolle zu verlieren.

Generell war 2018 aufgrund verschiedener Ursachen, einige habe ich damals aufgezählt, ein Jahr, welches für mich, meine Ehe und meine Familie zu einer Zerreißprobe wurde. Lebenskrisen, Ehekrisen und damit zwangsläufig Familienkrisen. Ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass es mental das schwerste Jahr meines Lebens war.

In dieser Zeit musste ich ein ganz wichtiges Paradoxon begreifen: Schwäche zulassen können, macht stärker! Ich musste lernen, nicht immer stark sein zu müssen. Ich darf mich verletzlich zeigen, darf verzweifelt sein und weinen, ich darf mich lenken lassen, wenn ich den Weg nicht mehr kenne und ich darf mich fallen lassen, um aufgefangen zu werden. Ich darf Kontrolle verlieren und auch bewusst abgeben.

In meinem Leben wollte, nein musste ich stark sein, um mich zu schützen, so wie viele das von uns wahrscheinlich machen. Zudem wird Stärke zeigen (müssen!) leider immer noch als ein männliches Attribut vermittelt, welches vielen meines Geschlechts schon früh sozialisiert wird. Natürlich gilt das auch für Frauen, insbesondere was die Gratwanderung betrifft, nicht die klischeehaften Attribute weiblicher Schwäche zu bedienen und dann aber auf der anderen Seite daher keine Schwäche mehr zulassen zu können. Aber im Fall Schwäche zeigen und zulassen ist es wahrscheinlich besonders für einen Mann aufgrund unserer Sozialisierung wichtig und schwierig zu lernen, dass dies legitim ist. Mehr sogar, dass es für die psychische Gesundheit notwendig ist. Niemand kann immer stark sein ohne negativen Nebeneffekt.

Ich habe eine Kindheit und Jugend gehabt, in der ich einerseits mit viel Liebe von Seiten meiner Familie aufgewachsen bin, aber andererseits nie eine “normale” intakte Familie und leider auch kein positives männliches Vorbild hatte. In dieser Zeit habe ich begonnen ein Schutzschild um mich herum zu bauen, um mich zu beschützen. Dazu kam mein Päckchen, welches wohl jeder Mensch in irgendeiner Form mit sich herum trägt. Mein Päckchen war mein Gewicht, welches ich im wahrsten Sinne des Wortes schon früh mit mir herumschleppte und das sogar optisch ein Schutzschild darstellte. Ich war schon damals ein positiver Mensch und konnte mit Beleidigungen und „Scherzen“ ganz gut umgehen. Aber mein Selbstbewusstsein hat es sehr wohl beschädigt. Das ich hinzukommend noch spät in die Pubertät kam und damit immer 2-3 Jahre jünger aussah, war in Kombination kein gewinnbringendes Duo für meinen Erfolg bei Mädchen. So blieben meine Verliebtheiten lange Zeit unerwidert. Und wenn ich mich auch immer auf meine Familie verlassen konnte, so ist man in diesen Dingen oft völlig alleine. Ich war nicht in der Lage etwas zu sagen, zu weinen und im Hilfe zu bieten. So wurde Bud Spencer zu meiner imaginären Vaterfigur. Auch er war übergewichtig, aber auch stark und unbesiegbar. Er kämpfte immer für die Kleinen und für das Gute, und natürlich gewann er und zeigte sich barmherzig. Und so hat er lange Zeit auch mich mit seiner mächtigen Faust beschützt.

Dieses Schutzschild und die Angst vor Kontrollverlust bzw. verletzlicher Offenheit zu erkennen und abzutragen war viel Arbeit und dauert immer noch an. Sowohl sozialisierte als auch selbst gesetzte Grenzen sind nur langsam zu überwinden. Doch jetzt weiß ich, dass stark sein, nicht heißt, niemals schwach sein zu dürfen, sondern es heißt zu wissen, wann man schwach sein darf, wann man um Hilfe bitten kann und zu akzeptieren, dass man nicht alles alleine schaffen kann.

Schwäche zulassen in der Partnerschaft.
Schwäche zulassen als Vater sowie als Sohn.
Schwäche zulassen im Beruf.
Schwäche zulassen in der Sexualität.
Schwäche zulassen in der Bewältigung des Lebens.

Das Projekt Blogsinn hat mir selbst sehr geholfen, dies zu erkennen, weil ich hier begonnen habe, über Gefühle zu schreiben und mich zu öffnen. Seitdem fühle ich mich freier, ehrlicher und authentischer. Wer weiß, vielleicht habe ich es unterbewusst auch deswegen gestartet?!

Und so darf bzw. soll Blogsinn auch für andere eine Plattform sein, diesen ersten Schritt gehen zu können. Der Adventskalender ist ein Chance dafür.

In diesem Sinne wünsche ich uns einen wunderbaren Blogsinn Adventskalender 2019.

Türchen 17 (von Alba)

Definition of Love

What is love?
Love is a very special and meaningful feeling for each of us . Without this proper idea of love, people would be acting like blind persons searching for the light with thousand of obstacles in front of them.

Love can hurt in the long run, and people can also be blinded by it. Many people put up walls to guard their “heart” from being hurt again. Love teaches us many lessons. We use those lessons in our future relationships. We don’t want to make the same mistakes.
This kind of love I’m describing is the one that makes you feel the butterflies in the stomach . Just seeing that particular person can be enough to make one smile and make your day and all the worries go away. It’s neither a crush nor infatuation and many are willing to do anything for this thing that is called love.
It’s a wonderful feeling when you know that you are loved and even a more wonderful feeling when you are in love.

Love and passion is the burning sensation that drives us to lead our lives into new horizons: following the heart , hoping it will guide the way.

I hope and wish this new year will bring true love in everyone’s life !

P.S. dedicated to my Love D ❤️

Türchen 15 (von Iris)

Christmas trees in forest

Christmas is arriving soon, with the advent period about half way over. My father always called these times the darkest times of the year. And the days are dark, it’s dark when I go to work, and again when I come home. There are times that I feel I am living in a cave.

End of the year is for me personally a time for reflection. In the cold weather I prefer to sit at home with a hot cup of tea, a blanket and of course our cat on the lap. And that leads to reflection of what I have been doing in the past year and what I like to do next year.

As every year this year also had it’s ups and downs, including a lot of plans to visit family members that were not realized. So hopefully that can be done next year. Seeing all the terrible news on the television just makes me feel grateful, of my home, my work and my family. It’s impossible to ignore all terrible things, instead I focus on trying to stay positive. And look for inspiration in poetry, like the one under from Rumi about life & death. So I hope every one who reads this is also inspired.

Merry Christmas and a Happy New Year to All!

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look at love
how it tangles
with the one fallen in love

look at spirit
how it fuses with earth
giving it new life

why are you so busy
with this or that or good or bad
pay attention to how things blend

why talk about all
the known and the unknown
see how the unknown merges into the known

why think separately
of this life and the next
when one is born from the last

look at your heart and tongue
one feels but deaf and dumb
the other speaks in words and signs

look at water and fire
earth and wind
enemies and friends all at once

the wolf and the lamb
the lion and the deer
far away yet together

look at the unity of this
spring and winter
manifested in the equinox

you too must mingle my friends
since the earth and the sky
are mingled just for you and me

be like sugarcane
sweet yet silent
don’t get mixed up with bitter words

my beloved grows
right out of my own heart
how much more union can there be

Türchen 14 (von Olga)

Als Marcel mich fragte, ob ich etwas im Blogsinn Adventskalender schreiben möchte, habe ich spontan zugesagt. Ich überlegte, ob ich über etwas Gehörtes oder Gelesenes schreiben sollte oder über etwas, dass mich persönlich betraf und bewegt hatte. Ich habe mich für Letzteres entschieden.

Wir wollten in diesem Jahr mit den Kindern, Enkelkindern, Oma und Tante eine tolle Kreuzfahrt machen und freuten uns schon riesig darauf. Wir wollten alle miteinander eine unvergessliche Zeit verbringen, doch wie es das Schicksal so wollte, sollte es nicht dazu kommen. Mein Mann wurde sehr krank und musste ins Krankenhaus. Ich bangte tagelang um sein Leben. Diese Gefühle, die ich damals hatte, kann man nicht in Worte fassen. Man steht ohnmächtig da, ohne den Ausgang zu kennen. In diesen Tagen wurde mir bewusst, wie kurz die gemeinsame Zeit sein kann, wir sollten sie nutzen, sie so oft als möglich mit unseren Lieben zu verbringen.

Ja die Zeit….. wir messen ihr viel zu wenig Bedeutung bei und doch ist sie so wertvoll und wichtig. Sie ist ein Geben und Nehmen, man kann sie im Gespräch oder in aller Stille verbringen. Das wir oft viel zu wenig davon haben und sie auch nicht genug wertschätzen, wird uns erst bewusst, wenn wir merken, dass sie uns davonläuft.

Deshalb wünsche ich euch allen einen schönen Advent, ganz viel Spaß und vor allem sehr viel Zeit mit euren Lieben.

Türchen 11 (von Arnisa)

As I sit here on our comfy sofa drinking my cup of coffee, so peaceful this early in the morning or at least until Luna’s feet hit the floor, I reflect about you. I wish you could have met her, though I am grateful you at least knew that she was on her „way to us“.

And as live goes on, our children grow up and we countinue with our daily routine, there is not single moment when you, in some way or another, are not part of my life. Mami I want you to know:

I want to make you proud! Every decision, victory, sorrow everything in my life is somehow connected to you. I am striving to honor you and bring you happiness and pride. My goal is to be like you with all the characteristics you are remembered as: an incredible confident, loyal, faithful, strong, compassionate, caring, loving, attentive, authentic and famly-oriented woman. If I can be half as good as a mother as you were to Alek and me, that would be my greatest achievement.

I will not forget anything you taught me, or any of the moments we spent together. Because of you, I know that happiness and loving life are very important. I know that family and health is what really matters most. Everything I learned from you comes from the moments we spent together throughout the years. From all the moments of happiness, sadness, learning and growth, you held my hand and led by example. I do not remember a single moment you preached anything to me, you showed me who you were as a person , and that was all I needed to learn. I remember times, when I cancelled going out with friends, just because I enjoyed it so much spending time with you.I miss those moments Mami, your guidance and strength, our conversations. I miss you playing with the children, coming home and seeing you happily waiting for me/us, crying in your shoulder when things where not good, I miss your ability to make everyone around you feel better..

I appreciate life and its fragility more because of what happened. Although there is so much pain and grief to your loss, there is also a lot of good. I have realized how fragile life is and inevitably apply this to my daily life. Even on the darkness period of your life, you still managed to teach me something mami 🙂 . I will never forget the moment you were told the cancer is back and you would never be healthy again. Instead of giving up and waiting for your day to come, you fought . You fought and enjoyed every day as if it was your last one. You enjoyed all the little things that we take for granted and never notice them. I could see it in your face and you said it openly to everyone you knew. The way you accepted your fate, without sadness but with strength and the way you enjoyed the last years of your life has changed me . I am stronger for what happened.

I will never be able to thank you enough for being the best mother a child can have. But I belive that I am going to love my family as best I can , the way you taught me to, no matter how difficult life might be. I am proud to be your daughter and I want my children to know that their nena was a great mother and would have loved them to see them grow up. You maybe gone, but you are surely not forgotten.

Te dua mami….